Ukraine Hilfe des LC Bad Mergentheim

Bad Mergentheim | 21. März 2023
Am letzten Clubabend des Lions Clubs Bad Mergentheim waren Hans-Albrecht Müller und Hans-Joachim Haas als Gastredner dabei. Sie berichteten über die Idee der drei engagierten Familien Müller, Hein und Haas aus Weikersheim, den Menschen in der Ukraine zu helfen und über die humanitären Fahrten von der Weikersheimer Tauberhöhe in die Ukraine.
BEI DER WARENÜBERGABE (VON LINKS) HANS-ALBRECHT MÜLLER, WALDEMAR HEIN (MHH), SEKRETÄR DR. THOMAS JAHRMANN, PRÄSIDENT PROFESSOR DR. AXEL GERLOFF, CHRISTIAN WUNDERLICH (LIONS CLUB BAD), HANS-JOACHIM HAAS (MHH). | KLAUS SPITZLEY

"Mit einem derart großen und anhaltenden Zuspruch hatten und haben wir, zumindest zu Beginn unserer Hilfsaktion für die Ukraine, nicht gerechnet. Ja, wir hatten uns schon am Anfang gewünscht und erhofft, dass wir Unterstützung von unserer Stadtverwaltung und Gemeinderäten aus den anderen Fraktionen in Weikersheim und vom Landrat bekommen“, so Hans-Joachim Haas, Ortsvorsteher von Elpersheim.

Mittlerweile ist aber die Weikersheimer Tauberhöhe, auch ohne politische Unterstützung, zu einem Spenden- und Logistikzentrum im Main-Tauber-Kreis für die Ukrainehilfe Weikersheim geworden.

„Auch dank der guten und umfangreichen Berichterstattung der Fränkischen Nachrichten“, so Müller, „dafür sind wir sehr dankbar, und durch unsere eigenen Kontakte kamen zahlreiche Großspenden von Firmen zu den privaten Spenden hinzu. Wie zum Beispiel: warme Winterkleidung, Schlafsäcke, Verbandsmaterial und natürlich Lebensmittel. Fünf Lkw-Transporte fanden von Weikersheim aus bereits ihre Ziele in der Ukraine.

Risiko wird kleiner

„Ich gehe mit den Fahrten bewusst ein Risiko ein“, so Hans-Joachim Haas, „aber durch unsere Helfer in der Ukraine und mittlerweile auch durch die Behörden wird das Risiko kleiner. Natürlich bleibt ein Restrisiko, darüber sind wir uns bewusst.“

Der konkrete Fahrtweg und die Zielorte werden natürlich geheim gehalten. Dass die russische Seite sämtliche Details ausspionieren will und westliche Transporte auch attackieren würde, ist klar. Aber es ist schon beeindruckend, wenn man in der Ukraine, durch die Begleitung der Polizei mit Blaulicht, über 250 Kilometer Vorfahrt genießt. Das vermittelt doch eine gewisse Sicherheit.

Auf Nachfrage von Lions-Mitgliedern berichtete Hans-Albrecht Müller ausführlich über die Verteilung an die Hilfsbedürftigen. „Meine persönlichen und familiären Kontakte in die Ukraine, meine Frau stammt aus der Ukraine, helfen, die richtigen Wege zu finden. Die Verteilung an Hilfsbedürftige, an Kinderheime, Krankenhäuser und auch an die kirchliche Trägerschaft funktioniert sehr gut. Es gibt mittlerweile ein erprobtes Netz zur Weiterverteilung. Für uns ist es wichtig und wir stehen dafür gerade“, so Müller, „dass die gespendeten Güter auch vor Ort ankommen, für die Menschen die Hilfe brauchen. Ich habe mit eigenen Augen gesehen, was gebraucht wird“, berichtet Müller, „ich bewundere die Ukrainer. Die Not ist sehr groß, aber der Krieg schweißt zusammen, man wundere sich schon, wie die Menschen unter schwierigsten Bedingungen das aushalten. Die Menschen leben dort teilweise ohne Heizung, Strom und Wasser.“

„Wenn man Sie so sprechen hört“, so Lions-Präsident Axel Gerloff, „merkt man, wie Sie authentisch und mit vollen Einsatz bei der Ukrainehilfe MHH (Familien Müller, Hein und Haas) dabei sind. Deshalb wird der Lions Club Bad Mergentheim sie mit einer Spende von 20 000 Euro unterstützen. Uns vom Lions Club Bad Mergentheim ist es wichtig, dass die Hilfsgüter auch richtig ankommen. Bei Ihnen haben wir ein sehr gutes Gefühl, dass die Hilfe dort ankommt, wo sie am Nötigsten gebraucht wird“, so Axel Gerloff. „Gern sind wir auch über unsere Lions-Netzwerke bereit, sie beim Kauf von Hilfsgütern zu unterstützen.“

Bereits eingetroffen

Die vom Lions-Club Bad Mergentheim versprochenen Hilfsgüter sind mittlerweile im Spenden- und Logistikzentrum Ukrainehilfe auf der Tauberhöhe Weikersheim eingetroffen.

Ganz nach der Wunschliste der MHH-Ukrainehilfe haben die Lions-Mitglieder Joachim Döffinger bei der Firma Ansmann, Assamstadt, 1000 Outdoor LED-Taschenlampen, Christian Wunderlich mit dem Mineralwasserunternehmen Teinacher in Bad Teinach-Zavelstein eine Palette Mineralwasser und Christine Rupp bei Kaufland in Heilbronn warme Socken und mehrere Paletten Konserven mit diversen Eintopfgerichten geordert und gekauft. Die warmen Socken wurden von Kaufland gespendet. Alle Waren wurden von den Firmen zum Selbstkostenpreis abgegeben. lc